Lieber Papa,
Heute vor genau einem Monat hat sich alles verändert. Eben warst du noch da und jetzt nicht mehr. Auch wenn ich mittlerweile weiß, dass du nicht mehr zurück kommst, habe ich immer noch diese unerfüllbare Hoffnung, dass du es vielleicht doch tust.
Nie hätte ich gedacht, dass ich irgendwann täglich zum Friedhof gehen werde. Ebenso hätte ich nicht gedacht, dass ich irgendwann Weihnachten nicht mehr mögen würde. Ohne dich ist einfach alles anders, nichts ist mehr das Gleiche, ohne dich ist einfach alles nur noch grau.
Du fehlst mir einfach so sehr Vati. Immer wenn ich von der Schule, der Arbeit oder von Jannis nach Hause kam, habe ich mich zuerst zu dir gesetzt, und dir alles erzählt, was so passiert ist. Du hast mir auch immer die wertvollsten Tipps gegeben, wenn ich irgendwelche Probleme hatte. Oder wer hat mich immer ermutigt mit Menschen bei der Arbeit zu sprechen, weil ich viel zu schüchtern und introvertiert bin? Das warst du. Und deine größte Sorge gegenüber mir war, dass es keine Apotheker Kittel in meiner Größe gibt, weil ich so unfassbar klein bin. Zum Glück hast du in deinen letzten Tagen herausgefunden, dass es sehr wohl Kittel in meiner Größe gibt.
Du hattest auch noch so viel vor, wie zum Beispiel den Ausflug nach Hamburg mit Mama, den Jannis und ich dir geschenkt hatten.
Es tut mir leid, dass du dies nicht mehr machen kannst. Es tut mir leid, dass Gott dich schon so früh zu sich geholt hat. Es tut mir leid, dass du so viele Jahre leiden musstest, obwohl du nichts getan hattest. Du hattest das alles nicht verdient. Du warst immer ehrlich, hast so viele Menschen in deinem Leben zum Lachen gebracht und du hast unser aller Leben bereichert.
Du fehlst mir...
Deine Pia🖤
